Das Erkennen erwacht
Wahrnehmung ist in erster Hinsicht das Orientieren an Umweltmerkmalen zum Zweck des Lebens und Überlebens, wobei beim Menschen und vielen anderen Tieren auch das soziale Leben und Überleben eingeschlossen ist.

Organismen müssen, um am Leben zu bleiben, mit ihrer Umwelt gerichtet (selektiv) interagieren. Dies betrifft im wesentlichen den Nahrungserwerb, den Schutz vor Feinden, das Erfassen der räumlichen und zeitlichen Eigenheiten ihres Biotops und das Erkennen von Artgenossen und Fortpflanzungspartnern.

Lebewesen müssen vornehmlich dasjenige wahrnehmen, was für ihr Überleben als Individuen oder als Mitglieder einer Gruppe lebens- und überlebenswichtig ist; alles andere ist von untergeordneter Bedeutung.

Gerhard Roth

In der Tat ist die Möglichkeit der Bewegung im Hinblick auf das Erscheinen und die Transformation des Nervensystems wesentlich.
Gerade bei den Lebewesen, bei denen das natürliche Driften zur Etablierung von Beweglichkeit geführt hat, erlangt das Nervensystem große Bedeutung.

Humberto R. Maturana und Francisco J. Varela

In einem Kosmos, der sich ständig verändert und der laufend neue Zustände produziert, sind Wahrnehmung und Erkennen diejenigen fundamentalen Voraussetzungen, ohne die ein nach Autonomie strebendes System keine eigenständige Initiative entwickeln könnte. Jedes Lebewesen, vom einfachsten bis zum komplexesten, muss somit die Fähigkeit zum Registrieren, d.h. "Wahrnehmen" derjenigen inneren und äußeren Körper- sowie Umweltzustände besitzen, die für den Selbsterhalt von Bedeutung sind, und daraus deren für die eigene Existenz erforderlichen relationalen Beziehungen ableiten, d.h. "erkennen" können.

Mit Erkennen im Sinne der Sprache, nämlich wahrnehmen und erfassen der Sinnkonstruktionen der sprachlich-symbolischen Dimension hat das nichts zu tun.
Wahrnehmung

Als die ersten Lebewesen im beginnenden Prozess des Lebens auf dem Planeten Erde entstanden, wurde unmittelbar eine grundsätzliche Eigenschaft dieses Vorgangs zum zentralen Problem, die seitdem die Entwicklung beherrscht: das, was im Kern ein Lebewesen ausmacht, nämlich der innere Prozess, durch den sich dessen Organismus von der umliegenden Umwelt mittels einer selbst erzeugten organischen Hülle abgrenzt und dann innerhalb dieser Hülle den Erhalt seiner eigenen Existenz autonom organisiert, verbraucht und benötigt fortwährend Energie, die in dafür geeigneter Form und zugleich ausreichender Menge zur Verfügung stehen muss.
Sehr früh im Prozess des werdenden Lebens "entdeckten" dabei schon die ersten Kreaturen, dass neben Sonnenenergie, geothermischer Wärme und unbelebter Materie eine weitere Quelle als Energielieferant dienen konnte, der in zunehmendem Maße sich selbst vermehrte und damit potenziell unerschöpflich war: die entstehenden Lebewesen selbst.

Von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung von Wahrnehmung waren dann im Wesentlichen drei Voraussetzungen, die für die Aufrechterhaltung des Lebensprozesses gegeben sein mussten. Erstens mussten die entstehenden Lebewesen aufgrund des laufenden Bedarfs an Energie dazu in der Lage sein, die Bezugsquellen dieser Energie zu orten, seien es nun die Sonne, geothermische Wärme, anorganische Materie oder dafür geeignete organische Substanzen oder Beutelebewesen. Zweitens mussten sie den energetischen Bedarf des eigenen organischen Systems adäquat registrieren sowie mit dem verfügbaren und erreichbaren Angebot in Einklang bringen. Und drittens mussten sie diejenigen zunehmend auftauchenden Lebewesen ausmachen, abwehren oder möglichst vermeiden, die sie selbst zu ihrem Energielieferanten auserkoren hatten.
Wahrnehmung war schließlich von Anfang an selektiv, denn es kam nur auf diejenigen inneren und äußeren Voraussetzungen an, die für den Erhalt der eigenen Existenz unmittelbar relevant waren. Alle weiteren Zustände und Umstände waren unerheblich und wurden deshalb nicht in das Wahrnehmungsspektrum integriert.
An diesen grundsätzlichen Prinzipien hat sich bis heute nichts geändert, auch wenn die Fähigkeiten und Anlagen zur Wahrnehmung relativ zur Komplexität der physischen Entwicklung und der sich ergebenden Umweltsituation komplementär entwickeln mussten. Wahrnehmung wurde also in Reaktion auf die zunehmende physische Komplexität der Lebewesen und die sich daraus ergebenden vielschichtigen Lebenswelten über die Heranbildung von darauf spezialisierten Sinnesorganen ebenfalls immer komplexer und leistungsfähiger.

Wahrnehmung allein führt jedoch noch zu nichts, solange die Bedeutung des Wahrgenommenen, die sie für das Überleben eines Geschöpfs hat, nicht mit einbezogen wird. Die Bedeutung des Wahrgenommen ergibt sich dabei aus den wesentlichen Relationen, die zwischen den inneren Körperzuständen und äußeren Umweltbedingungen herrschen müssen, damit ein in sich stabiler Ordnungszustand des Organismus insgesamt eingestellt und erhalten werden kann. Es muss also die Relevanz, die das Wahrgenommen für die eigene Existenz hat, "erkannt" werden.

Erkennen

"Jedes Tun ist Erkennen, und jedes Erkennen ist Tun.", ist der Kernaphorimus im Buch "Der Baum der Erkenntnis" von Humberto R. Maturana und Francisco J. Varela. Darüber hinaus stellen sie darin fest, "dass alles Erkennen ein Tun des Erkennenden ist und dass jedes Erkennen von der Struktur des Erkennenden abhängt."

Erkennen ist ein äußerst dynamischer Prozess und unmittelbar mit Wahrnehmung verwoben. Wahrnehmung ist seine Basis, aber er geht in einem wesentlichen Aspekt darüber hinaus: Erkennen bedeutet die Bildung von Relationen zwischen den wahrgenommenen inneren und äußeren Zuständen, die für ein Überleben herrschen oder hergestellt werden müssen. Insofern ist Wahrnehmung ohne Erkennen nichts, aber Erkennen ohne Wahrnehmung ebenfalls nicht möglich.

Das Erkennen der Überlebensrelevanzen bestimmter Zustandsrelationen ist ein formidabler Vorgang, da die Anzahl der möglichen und zu berücksichtigenden Bezüge mit der zunehmenden Komplexität eines Lebewewsens exponentiell ansteigt. Solange sich die Kreaturen dabei nicht selbst bewegen und standortgebunden nur vergleichsweise wenige, in der Regel in gewissen Bandbreiten auch stabile äußere Umweltverhältnisse entsprechend überschaubaren inneren Zuständen gegenüberstehen, hält sich der Aufwand für die Wahrnehmung der für das Überleben erforderlichen Daten in Grenzen. Ebenso kann die Verarbeitung dieser Daten, d.h. die Umsetzung in entsprechend angemessene innere und äußere Zustandsrelationen, auf dem Niveau relativ einfacher Reiz-Reaktions-Schemas bleiben. Es werden dafür weder Nervensysteme noch aufwendige Sinnesorgane benötigt.
So können Pflanzen und andere Lebewesen, die während ihrer Existenz an einer bestimmten Stelle fest verwachsen sind, schon mit wenigen relevanten Umweltwahrnehmungen und darauf abgestimmten Reaktionsstrategien überleben, vorausgesetzt allerdings, ihre unmittelbare Umgebung verändert sich entweder wenig oder in stetig gleich bleibenden Bandbreiten. Auf diese Weise können sich Pflanzen an die Verhältnisse ihres Lebensraumes anpassen und dann sogar wechselnde Jahreszeiten mit ganz unterschiedlichen meteorologischen Bedingungen bewältigen.

Bewegung

Die eigenständig initiierte Fortbewegung eines Lebewesens potenzierte das Problem sich ständig verändernder innerer Organismuszustände und äußerer Umweltbedingungen, die sich nun allein aus der Eigenbewegung selbst heraus ergeben konnten, enorm. Der Vorteil der Beweglichkeit wurde unmittelbar zu einem senso-motorischen Problem, denn einerseits mussten Umweltveränderungen nicht nur wahrgenommen, sondern zusätzlich noch in einen relationalen Bezug zum eigenen Bewegungsimpuls gebracht werden können.

Schon die einfachsten Einzeller mussten somit eine Fähigkeit entwickeln, die eine passende Koppelung von wahrgenommenen Umweltdaten und eigener Bewegungsinduktion herstellen konnte. Nur so waren schon diese simplen Lebewesen dazu in der Lage, sich in ihrer Umwelt lebenserhaltend zu "verhalten".
Diese Aufgabe, die eigene Verhaltenssteuerung durch eine passende Koppelung zwischen sensorischer Wahrnehmung und motorischer Bewegungsumsetzung in sich ständig verändernden Umweltsituationen lebenserhaltend gestalten zu müssen, wurde im Zuge der Entwicklung von immer komplexeren Vielzellern zur gigantischen Herausforderung. Um überleben zu können, mussten zunehmend mehr sich ständig ändernde Umweltdaten erfasst, mit der eigenen Bewegungsinduktion ins Verhältnis gesetzt und dann schnellstens in weiteres, der Situation angemessenes Verhalten umgesetzt werden.
Ab dem Moment also, ab dem eigenständige Beweglichkeit ins Spiel kam, wurde die über Jahrmilliarden verlaufende anatomische Evolution auch eine Evolution des Verhaltens. Durch Mutation körperlich veränderte Arten bedeuteten einen unmittelbaren Veränderungsimpuls für die Verhaltenskoordination, die sich zwischen den mit neuen oder veränderten Kompetenzen ausgestatteten Kreaturen und ihrer Umwelt einpendeln mussten. Die zunehmende anatomische Differenzierung und damit physische Komplexität, mit der die Kreaturen dann im evolutionären Verlauf neue Lebensnischen besetzten oder andere, weniger kompetente Konkurrenten verdrängten, ging einher mit einer ebenfalls exponentiell steigenden Vielschichtigkeit des potenziell möglichen oder erforderlichen Verhaltensspektrums.
Situationsadäquates und damit überlebenserhalendes Verhalten bedingte folglich mehr und mehr mindestens zweierlei Kompetenzen: eine ausreichende Erfassung und kognitive Verarbeitung der, ständig zunehmend komplexen, überlebensrelevanten Bedingungen des jeweiligen Lebensraumes und eine ausreichend schnelle Einleitung und Umsetzung entsprechend geeigneter Reaktionen, damit exzellente Beherrschung der einem Lebewesen zur Verfügung stehenden körperlichen Möglichkeiten.

Es begann einerseits eine systematische und stete Anpassung sowie Verbesserung der Leistungsfähigkeit und Sensibilität sensorischer Nervenareale bis hin zu den für ihre Aufgaben höchst spezialisierten und effizienten Sinnesorganen der heute noch lebenden Geschöpfe. Andererseits wurden die motorischen Flächen zu vielfältigen Vorrichtungen der Bewegungsumsetzung entwickelt, die je nach Lebensraum zu ganz unterschiedlichen Arten der Fortbewegung befähigten.
Die besten sensorischen und motorischen Kapazitäten und Kompetenzen könnten jedoch wenig bewirken, wenn sie nicht durch eine höchst leistungsfähige Systematik miteinander verknüpft worden wären. Es war die Entwicklung von Nervensystemen, von interneuronalen Netzwerken, in denen die wachsende Flut an neuronalen Signalen verarbeitet und derart aufbereitet werden konnte, dass eine effektive Koordination von sensorischen und motorischen Kapazitäten, mithin also ausreichend flexible und vielseitige Verhaltenssteuerung möglich wurde. Die Plastizität und Variabilität des Verhaltens eines Lebewesens hängt deshalb unmittelbar mit der Leistungsfähigkeit dessen interneuronalen Netzwerkes, dessen Gehirn zusammen.

Die Entwicklung leistungsfähiger Gehirne folgte nun derselben Systematik, mit der auch alle anderen Eigenschaften der Geschöpfe hervorgebracht wurden: Bewährtes wurde stetig weiter ausgebaut und für die Erweiterung der bereits bestehenden Komponenten sowie Kompetenzen genutzt und über genetische Prozesse von Generation zu Generation weitergereicht. Das ist bei der Heranbildung von körperlichen Merkmalen wie Organen, Gliedmaßen und sonstigen anatomischen Bauteilen noch leicht vorstellbar und auch nachzuvollziehen. Wie aber schaffte es die Natur, auch weniger "materielle" Eigenschaften wie zum Beispiel bewährte Verhaltensmuster an die nachfolgenden Generationen weiterzugeben?
Vielfach erprobte und bewährte, damit überlebensrelevante Verhaltensmuster und neuronale Steuerungsmechanismen wurden genetisch in Verhaltensdispositionen codiert und dann an die nachfolgende Generation weitergegeben.

Die Entstehung von Nervensystemen ist unmittelbar mit der Entwicklung der Bewegungsfähigkeit verknüpft, denn die Möglichkeit, sich von einer Stelle fortbewegen zu können, erfordert einerseits motorische Kompetenzen und andererseits deren kontrollierte Steuerung. Schließlich hätte die Befähigung zur Bewegung, ohne auf deren Kurs Einfluss ausüben zu können, wenig überlebensrelvanten Nutzen gehabt.

Bei Einzellern wird deshalb eine Standortverlagerung mittels motorischer Gewebeflächen angestoßen, die durch chemotaxische Prozesse von sensorischen Gewebeflächen ausgelöst werden. Bei dieser Art der Steuerung kommt dabei schon jene Systematik zum Einsatz, die eine absolut zentrale Bedeutung für die weitere Entwicklung der Bewegung und damit das von außen beobachtbare Verhalten von Lebewesen hat: der Kurs einer Fortbewegung wird durch die Erhaltung von bestimmten Zustandskorrelationen zwischen sensorischen und motorischen Flächen bestimmt. Das bedeutet, dass bestimmte Umweltzustände - z.B. eine Konzentrationsdifferenz von Zucker in der Umgebung der Zelle - in den sensorischen Flächen der Zellmembran Reaktionsprozesse auslösen, die zu einer Störung der innerzellulären chemischen Konsistenzkorrelation zwischen sensorischem und motorischem Gewebe führt. Um diese Korrelation wieder herzustellen, reagieren die motorischen Flächen entsprechend und setzen die Zelle dadurch in Bewegung.
Abhängig von der Fortbewegung der Zelle wird deren Umwelt sich nun analog verändern, was erneut zu einer sensorischen Reizreaktion und folglich Störung der innerzellulären Korrelation zu den motorischen Flächen und deren Bestreben führt, diese abermals zu stabilisieren. Dieser Prozess läuft so lange zirkulär ab, bis die sensorsichen Flächen keine Umweltreize - in unserem Beispiel eine Konzentrationsdifferenz von Zucker - mehr registrieren und damit die angestrebte innerzelluläre chemische Konsistenzkorrelation zwischen sensorischen und motorischen Flächen stabilisiert ist. Der Einzeller hört auf, sich zu bewegen.

Mit dem Erscheinen von Vielzellern und deren zunehmender Ausdifferenzierung nahm jedoch die Anzahl spezialisierter sensorischer und motorischer Zellen bzw. Zellverbände, die dazu innerhalb der sich bildenden Organismen auch immer weiter räumlich auseinander lagen, schnell zu. Eine chemotaxische Steuerung wurde dadurch unmöglich. Vielmehr bedurfte es nun einer Verbindung von sensorischen mit motorischen Arealen, die einen direkten und schnellen Impulsaustausch über teilweise weite Distanzen hinweg gewährleisten konnte und gleichzeitig möglichst wenig Störungen im sonstigen umliegenden Zellgewebe verursachen würde.
Spezielle Nervenzellen, die Neuronen, entstanden, ohne dass sich jedoch die grundsätzliche Systematik der Steuerung dadurch änderte. Waren es zuvor chemische Konsistenzkorrelationen gewesen, waren es nun elektrische Potenzialkorrelationen, deren interzelluläre zirkulare Stabilisierung zwischen sensorischen und motorischen Zellen das Verhaltenspotenzial des Organismus konstituierten.

Mit zunehmender Entwicklung der Organismen und folglich deren inneren körperlichen Komplexität sowie der ebenfalls stetig wachsenden Vielschichtigkeit der Umwelten, in denen sie sich bewegten, mussten dann auch die Interaktionspotenziale zwischen den sich rasant weiter differenzierenden und spezialisierenden sensorischen und motorischen Nervenzellenarealen entsprechend angepasst werden. Die Neuronen formierten sich zu Netzen, zu interneuronalen Nervensystemen, schließlich zu Gehirnen.

"Dabei ist die grundlegende Architektur der Nervensysteme in allen Lebewesen gleich geblieben. Der einzige Unterschied liegt nicht in der grundlegenden Organisation des die sensomotorischen Korrelationen erzeugenden Netzes, sondern in der Art und Weise, wie dieses Netzwerk sich anhand von Neuronen und Verbindungen verkörpert, was von einer zur anderen Tierart variiert."
Humberto R. Maturana und Francisco J. Varela

Für das Verständnis dafür, wie unterschiedliche Wirklickheitskonstruktionen in diesen Nervennetzwerken zustande kommen, müssen wir nun begreifen, dass diese Gehirne keinerlei direkten Zugang zu deren inneren wie äußeren Umwelten haben. Vielmehr erschließt sich ihnen die innere wie äußere "Welt" nur indirekt durch Zyklen neuronaler Interaktionen, die sich, falls sie sich als überlebensrelevant erweisen, zu sensomotorischen Korrelationsmustern stabilisieren und dann das Verhaltensrepertoire des Organismus konstituieren. Stabilisieren ist deshalb hervorgehoben, weil genau das in den Gehirnen auch stattfindet: die dort entstehenden Wirklichkeitskonstruktionen sind stabilisierte, nicht jedoch fixierte sensomotorische Korrelationsmuster. Schon ein nächster Impuls kann sie destabilisieren, verändern, eventuell vollständig auslöschen. Die Welt in unseren Köpfen ist somit eine äußerst volatile Konstruktion, die sich nur durch ständige Wiederholung stabilisiert und stets neu konstituiert.

"Das Operieren des Nervensystems besteht darin, einige dieser Relationen trotz fortdauernder Perturbationen - sowohl infolge ihrer eigenen Dynamik als auch infolge der Interaktionen des Organismus - invariant zu halten. Das Nervensystem funktioniert also als ein geschlossenes Netzwerk von Veränderungen der Aktivitätsrelationen zwischen seinen Komponenten."

"Jedes Verhalten ist eine äußere Sicht des Tanzes der internen Relationen des Organismus".
Humberto R. Maturana und Francisco J. Varela

Der "Tanz der internen Relationen" in den Gehirnen der Lebewesen etablierte den Möglichkeitsradius ihrer Wirklichkeitskonstruktionen. Denn die in deren interneuronalen Netzwerken nach und nach stabilisierten Korrelationsmuster wurden schließlich zu denjenigen "inneren" Repräsentationen der innerhalb und außerhalb ihres Körpers auftretenden Umgebungsphänomene, die einerseits einer adäquaten sensorische Wahrnehmung und andererseits einer darauf abgestimmten adäquaten motorischen Reaktion bedurften, um das Überleben ihrer Träger gewährleisten zu können.

Sinnesorgane

Sinnesorgane sind dazu konzipiert, Daten über die inneren und äußeren Zustände eines Lebewesens zu erfassen. Dabei ist zu beobachten, dass sie im Laufe der Evolution für ihre jeweilige Aufgabe extrem spezialisiert wurden.

 
 
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